Viele Hindernisse und ein neuer Freund

Es wird mal wieder Zeit, euch meine neuesten "Erfolgserlebnisse" mitzuteilen.

 

Nach nur 18 Monaten, zwei Widersprüchen und einer Amtsärztlichen Begutachtung vor einem halben Jahr hat mir das Versorgungsamt nun eine Schwerbehinderung zugesprochen. Die Merkzeichen "B" - für ständige Begleitung und "aG" - außergewöhnliche Gehbinderung, so findet das Versorgungsamt, stehen mir nicht zu. Auch wenn ich den ganzen Tag im Rollstuhl sitze und keine 3 Meter gehen oder aufrecht stehen kann, auch nicht mit Gehstützen. Ohne Begleitung könnte ich noch nicht mal mehr zu meiner Therapeutin kommen. Da würde ich einen Parkausweis wirklich benötigen. Am Besten, meine Betreuerinnen parken in Zukunft auf Behindertenparkplätzen und legen einen Zettel ins Auto, worauf steht: "Ich bin Rollstuhlfahrerin, aber das Versorgungsamt verweigert mir den Parkausweis. Bitte beschweren Sie sich dort!" Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich eine Klage einreichen sollte (wofür ich überhaupt keine Kraft hätte), oder ein halbes Jahr warten sollte, um dann einen Verschlimmerungsantrag zu stellen. Mir kommen die Entscheidungen von den Versorgungsämtern sehr willkürlich vor, als ob sie den Grad der Behinderung und Merkzeichen auswürfeln würden. Das ist eine Mentalität wie: Wenn man es den Antragsstellern so schwer wie möglich macht, haben die eh keine Kraft mehr um sich dagegen zu wehren.

 

Die Anzahl der Absagen von Kliniken muss ich nochmal nach oben hin korrigieren. Meine Therapeutin hat bei über 40 Kliniken angefragt. Mit den Kliniken, bei denen ich und meine Mutter angefragt haben, sind wir bei über 50 Absagen. Vor zwei Wochen habe ich meine Anmeldung an eine Klinik in Bayern abgeschickt, die meiner Therapeutin eine mündliche Zusage gegeben hat. Jetzt warte ich auf deren Antwort und hoffentlich einen baldigen Aufnahmetermin. 

 

Wie es danach weiter geht, ist noch völlig unklar. Wir haben unzählige Einrichtungen und Vereine angerufen. Entweder sind die Anforderungen an Mobilität und Eigenständigkeit viel zu hoch für mich oder es sind große Wohnheime, in denen Männer und Frauen in allen Altersstufen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern betreut werden. Wie es aussieht haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, es gibt einfach keine passende Einrichtung für mich. Ich glaube langsam, ich muss mir meine eigene Einrichtung erschaffen.

Aber es gibt auch Positives zu berichten!

 

Der sozialpsychiatrische Dienst, mit dem meine Mutter auch vor kurzem über Wohneinrichtungen gesprochen hat, hat meine ambulante Betreuung nach Aktenlage weiter bewilligt. Ich muss also nicht zu einem schwierigen Hilfeplangespräch antanzen. Das nimmt etwas Stress raus. Ich bin froh, dass ich meine Betreuerin behalten kann.

 

Mit dem neuen Pflegegesetz konnten wir auch nochmal einen neuen Antrag auf einen Pflegegrad stellen. Leider muss dafür ein neues Gutachten vom MDK erstellt werden.

 

Nachdem ich letzte Woche aus der Praxis meiner Therapeutin über die Stufen getragen werden musste, schafft meine Therapeutin sich wahrscheinlich eine Rollstuhlrampe an, damit ich auch weiter die Praxis besuchen kann.

 

Auf dem Bild seht ihr unseren neuen Freund. Er ist speziell für Kindanteile gedacht, weil sie ein eigenes Kuscheltier haben wollten. Er oder sie - noch namenlos :D - ist schön weich, ganz kuschelig und die Kleinen freuen sich - und ich mich auch :) .