"Ohne Worte"

Immer mal wieder bin ich bedingt durch Dissoziationen stumm. Genauso wie ich durch die Dissoziative Bewegungsstörung meine Beine nicht bewegen kann, bin ich auch manchmal unfähig zu sprechen. Mein Mund ist total verspannt, die Zunge klebt am Gaumen fest und die Stimmbänder funktionieren nicht. Wörter zu bilden ist einfach zu anstrengend und manchmal fehlen mir auch einfach die Wörter, um einen vollständigen Satz zu bilden. Ich kann nie genau wissen, wie lang das anhält .. Stunden?..Tage?.

 

Als ich vor ein paar Wochen eine ganze Therapiestunde mit meiner Therapeutin nur mit  Zettel und Stift kommuniziert habe, meinte sie, ich muss versuchen es einfach zu akzeptieren. Radikale Akzeptanz ist nur nicht ganz so leicht. 

 

Gestern habe ich etwas Böses zu meiner Mutter gesagt, deshalb entwickelte sich wieder die Stummheit. Heute kann ich mich bis jetzt nur mit Zeichensprache und Zetteln verständlich machen. Sowohl bei der Bewegungsstörung als auch in Phasen, in denen ich komplett stumm bin, ist die Panik nie weit weg. Dieser Kontrollverlust ist einfach beängstigend. Aber schließlich habe ich in solchen Phasen gar keine andere Wahl als es zu akzeptieren, das funktioniert zwar nicht immer, aber was bleibt mir Anderes übrig!